Tipps für den Kauf von Wollprodukten
Ich liebe es an kalten Tagen meinen Kuschelpulli aus dem Schrank zu holen und ganz einfach zur Jeans und Boots zu kombinieren. So kann auch ein Tag im Büro den ganzen Tag das Gefühl vermitteln, auf der Couch in einer Wolldecke eingemummelt zu sein ;-)
Hier habe ich ein paar Tipps für dich, wie du einen passenden Wollpulli findest:
Das richtige Material
Es ist gar nicht so einfach das richtige Material für den zukünftigen Lieblingspulli zu finden. Das hängt nicht nur vom Style, sondern auch sehr stark von der Haptik ab. Dazu kommt die Frage, wie viel du ausgeben möchtest. Damit du weißt, was die Materialien ausmacht, aus denen dein Pulli besteht, habe ich dir hier mal die gängigsten Materialien alphabetisch aufgelistet:
Acryl: Strickfasern aus Acryl
Alpaka: vom Alpaka-Kamel, weich, isolieren gut, strapazierfähig,
Angora: vom Angorakaninchen, gute Isolationseigenschaften, weich (Wichtig, hier immer sehr darauf achten, wie die Wolle verarbeitet wurde! Oft wird die Wolle den Kaninchen bei lebendigem Leibe vom Körper gerupft.)
Baumwolle: atmungsaktiv und kühlend
Kaschmir: von der Kaschmirziege – leicht, weich aber auch empfindlich
Lama: vom Lama, wärmend, weich, leicht und langlebig
Merino: vom Merinoschaf – elastisch, weich, wärmend und schnell trocknend, verhindert Geruchsbildung
Modal: Naturstoff Zellulose, der aus Holz gewonnen wird – Weiterentwicklung von Viskose, glatt und weniger knitteranfällig, bessere Ökobilanz in der Regel
Mohairwolle: von der Angoraziege, feine Struktur und sehr flauschig
Polyacryl: Kunstfaser, warm aber auch hitzeempfindlich, neigt dazu Schweißgeruch aufzunehmen
Schafwolle: (Schurwolle) vom Schaf, wärmend, wasserabweisend
Viskose: Naturstoff Zellulose der aus Holz gewonnen wird
Gütesiegel
Das Gütesiegel “Woolmark” Garantiert, dass die Nutzschicht aus reiner Schurwolle besteht und direkt vom geschorenen Schaf kommt (nur von lebendigen Schafen), reine Wolle kann auch von toten oder kranken Schafen stammen
Die richtige Farbe
Da dein neuer Pulli auf jeden fall in deine Garderobe passen soll, lohnt es sich einen Blick auf deine Farbkarte zu werfen, wenn du schon weißt welcher Farbtyp du bist. Wenn nicht, findest du auf meinem Blog ein paar Informationen rund um die Farbtypen.
Der richtige Schnitt
Alles was dir gefällt, ist auch genau das richtige für dich. Solltest du dir allerdings unsicher sein, kannst du mit Hilfe einfacher Tests herausfinden, welcher Figurtyp du bist und so den passenden Schnitt für deine Proportionen wählen.
Gerade der Kragen ist besonders wichtig, ein hoher Rollkragen zum Beispiel lässt deinen Hals je nach Schnitt kürzer wirken. Ein weiter Wasserfallkragen lässt deine Schultern optisch schmaler wirken. Aber auch die Länge sollte passend gewählt werden.
Das Styling
Da dein Wollpulli vermutlich groß und kuschelig ist und dadurch sehr viel Volumen hat, solltest du untenherum auf weniger Volumen setzen. Ich kombiniere ihn immer gerne zu einer dicken Leggings oder einer Skinny Jeans. Dazu passt je nach Anlass und eigenem Stil ein paar Sneakers oder auch schöne Heels. Im Trend sind gerade Overknee Stiefel zu voluminösen Wollpullis.
Waschen
richtige Wolle sollte gut behandelt werden, daher immer auf das Pflegeetikett schauen! In der Regel kann das Produkt mit einem “Wollwasch-” oder “Handwasch-” Programm in der Waschmaschine gewaschen werden. Hier bitte nur wenig und kurz schleudern. Waschtemperatur maximal 30 Grad beachten. Zusätzlich solltest du auf ein mildes Wollwaschmittel achten mit einem neutralen pH-Wert. Ich kann zum Beispiel das Bio-Waschmittel von hessnatur empfehlen (keine bezahlte Werbung).
Zum Trocknen bitte nicht aufhängen. Wollprodukte sollten immer liegend auf einem Wäscheständer trocknen. Man kann sie gerne vorher auf ein großes Handtuch legen und dann beides zusammenrollen, das entzieht die große Nässe.
Wolle muss nicht nach jedem Tragen gewaschen werden, oft reicht auch ein Lüften draußen über Nacht oder im Bad während der Dusche.
Lagern
Wolle verzieht sich hängend mit der Zeit, daher bitte immer liegend lagern. Gegen Motten und schlechte Gerüche kannst du gut Kräutersäckchen aus Lavendel oder Thymian verwenden. Auch bestimmte Holzgerüche wie Zedernholz wirken sehr gut gegen Motten. Auf jeden Fall keine Chemie verwenden, sondern auf natürliche Stoffe setzen.
Wie immer gilt: investiere lieber in eine gute Qualität, damit du lange etwas von deinem schönen Kuschelpulli hast.